Ein Großfeuer hat am Dienstagnachmittag die Feuerwehren der Stadt Varel beschäftigt. Eine Tischlerei, wurde dabei in Jeringhave bei Varel (Kreis Friesland) völlig zerstört.
Die Tischlerei umfasste den Gebäudekomplex eines ehemaligen Bauernhofes. Die Werkstatt war nachträglich angebaut und durch ein Nebengebäude mit dem Resthofgebäudes mit Wohntrakt baulich verbunden. Die ehemalige Tenne im Hofgebäude, umgebaut zu einem großen Ausstellungsraum, wo Produkte des Betriebes umfangreich präsentiert wurden. Angrenzend, durch die bei alten Bauernhäusern übliche Brandwand getrennt, der Wohnbereich des Eigentümers. Dort war erst vor einer Woche die Renovierung abgeschlossen worden und der Eigentümer befand sich zum Zeitpunkt des Brandes im Urlaub.
Ein Problem bestand in diesem Außenbereich der Stadt Varel in der Versorgung mit ausreichend Löschwasser. Ein Hydrant und der im Garten befindliche Teich wurden zwar genutzt, reichten aber über die Dauer der Löscharbeiten nicht aus. So wurde schon in der Anfangsphase damit begonnen, eine Wasserversorgung über lange Wegstrecke zum Löschteich eines Unternehmens zu verlegen. In der Summe wurden an diesem Tag sicher zusammen gute zwei Kilometer an Schlauchleitungen verlegt.
Als die Feuerwehr eintraf, stand die hintere Halle der Tischlerei bereits in Vollbrand. Zuvor hatten Mitarbeiter der Tischlerei eine Rauchentwicklung festgestellt, das Gebäude evakuiert und die Feuerwehr alarmiert. So konnten sich die Einsatzkräfte sofort auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Bei der Brandbekämpfung im Werkstattbereich musste frühzeitig auf einen Bagger zurückgegriffen werden, um verschüttete Brandnester erreichen zu können. Die vorherrschenden Wetterbedingungen machten es dabei nicht einfacher. Ein lebhafter Wind trieb das Feuer von der Werkstatthalle durch den Verbindungsbau quasi in die ehemalige zum Ausstellungsraum umgebaute Tenne. Auch dort breitete sich das Feuer rasend schnell aus, so dass diese nach kurzer Zeit ebenfalls im Vollbrand stand. In den Spitzboden, über die Brandmauer hinweg, konnten sich jedoch heiße Rauch- und Brandgase ausbreiten. Der Bereich konnte aber auf Grund der vorherrschenden Temperaturen durch die im Innenangriff eingesetzten Trupps nicht mehr erreicht werden. Folglich bereiteten die heißen Brandgase den Dachstuhl dort soweit thermisch auf, bis auch dieser in Flammen stand.
Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden an, inklusive Nachlöscharbeiten. Um zu einem endgültigen Löscherfolg zu kommen, kamen letztendlich auch größere Mengen an Schaummittel zum Einsatz. In erster Linie um damit in Bereichen einen Löscherfolg zu erzielen, die nicht mehr betreten oder über die Drehleiter erreicht werden konnten. Im Zuge dessen, wurden aus Wilhelmshaven, vom Schaummittelverbund Friesland/Wilhelmshaven, weiteres Schaummittel angefordert und geliefert. Während der Löscharbeiten wurde ein Fachberater vom THW eingesetzt, um die Statik verbliebener Teile des Gebäudes zu beurteilen. Auch unterstützten später weitere Kräfte des THW Varel beim Abbau der langen Schlauchleitung die Einsatzkräfte der Feuerwehr.
Am Abend konnten dann die Wehren Varel und Obenstrohe den Einsatzort verlassen. Die zuständige Feuerwehr Borgstede/Winkelsheide war noch mit Nachlöscharbeiten und der Brandwache bis in die Nacht vor Ort.